Reparaturanleitung - Fiat Cinquecento: Lackierung vorbereiten
- Vor jeder Lackreparatur das Auto waschen, damit Schleifkratzer und
Schmutzeinschlüsse vermieden werden.
- Nur bei Temperaturen über +12 C, nicht in praller Sonne und nicht bei
starkem Wind arbeiten.
Entrosten
- Reparaturstelle großzügig mit Abdeckband (Tesakrepp) abkleben, damit der
umliegende Lack nicht versehentlich beschädigt wird.
- Jeden sichtbaren sowie unter Rostblasen versteckten Rost mit
Dreikantschaber oder Schraubendreher sowie Schleifpapier der Körnung 120
entfernen.
- Die Kante rings um die Schadenstelle anschließend mit Schleifpapier
Körnung 320 zum gesunden Lack hin etwa 1 bis 2 Zentimeter breit anschleifen.
- An verzinkten Karosserieteilen sollte möglichst nur bis auf die
Grundierung, nicht bis auf das Zink durchgeschliffen werden.
Rostschutzgrundierung ("Primer") aufsprühen
- Die Reparaturstelle mit Nitroverdünnung und einem sauberen Lappen fett-
und staubfrei wischen und trocknen lassen.
- Damit keine Verträglichkeitsprobleme auftreten, sollte der "Primer" und
der später aufzutragende Decklack vom gleichen Hersteller sein. Sonst kann
der Lack später Blasen werfen oder schrumpfen.
- Der "Primer" wird auf das entrostete Blech aus einem Abstand von etwa 25
cm extrem dünn, aber deckend aufgesprüht. Um Spritznebel auf den umgebenden
Teilen zu vermeiden, Umfeld zunächst einige Zentimeter neben der
Reparaturstelle mit Abdeckband und Papier (Zeitungspapier) abdecken.
- Nach 10 bis 15 Minuten Ablüftzeit kann weiter überspritzt werden. Muß
die Stelle gespachtelt werden, "Primer" vorher ganz trocknen lassen.
Spachteln
Man unterscheidet 2 Spachtelarten: Den Zweikomponentenspachtel und den
Feinspachtel. Zweikomponentenspachtel wird kurz vor der Verarbeitung mit Härter
vermischt. Er härtet schnell aus und muß rasch verarbeitet werden. Man benutzt
ihn, um größere Unebenheiten im Blech auszugleichen. Feinspachtel ist ein
Ziehspachtel, mit dem feinere Unebenheiten geglättet werden. Man kann ihn in
mehreren Lagen auftragen. Beide Spachtelarten gibt es in Tuben und Dosen,
Füllspachtel gibt es auch aus der Spraydose. Achtung: Obwohl auf der Dose oft
noch direkter Spachtelauftrag auf das blanke Blech empfohlen wird, ist auf jeden
Fall die Vorbehandlung mit dem "Primer" ratsam (Rostschutz).
- Auf die ausgebeulte oder mit Glasfasermatten ausgebesserte Stelle
Zweikomponentenspachtel auftragen und aushärten lassen. Gebrauchsanleitung
des Herstellers beachten.
- Nach dem Trocknen Unebenheiten von Hand oder mit Schwingschleifer
abschleifen. Dabei sollte ein Schleifpapier mit der Körnung "180" verwendet
werden. Es kann bereits Wasserschleifpapier verwendet werden. In diesem Fall
die Reparaturstelle (mit Schwamm) und das Schleifpapier während des
Schleifens von Zeit zu Zeit mit reichlich Wasser abspülen.
- Anschließend Reparaturstelle sauber abwischen und trocknen lassen.
- Mit breitem, elastischem Kunststoffspachtel die Reparaturstelle mit
Feinspachtel überziehen und mindestens 2 Stunden lang aushärten lassen. Auf
starken Rundungen und Konturen empfiehlt sich ein Feinspachtel aus der
Spraydose.
- Je nach Schichtdicke muß Feinspachtel gut 2 bis 3 Stunden durchtrocknen.
Schleifen
Schleifpapier ist in verschiedenen Körnungen erhältlich. Je kleiner die Zahl,
um so grober der Schliff. Zum Schleifen von Zweikomponentenspachtel empfiehlt
sich Körnung 180 bis 240; Füllspachtel und alter Lack werden mit Körnung 360 naß
geschliffen. Für den letzten Naßschliff vor der Lackierung empfiehlt sich 600er
Schleifpapier.
- Fertige Spachtelstelle mit 360er Papier naß überschleifen, dabei ständig
einen Schwamm über der Reparaturstelle ausdrücken. Schwamm von Zeit zu Zeit
in sauberes Wasser tauchen und wieder vollsaugen lassen.
- Für den folgenden nassen Feinschliff eignet sich am besten spezielles
Naßschleifpapier mit 600er Körnung, dabei wird auch der angrenzende und zu
überspritzende Lack mit angeschiiffen. Dabei nur in Fahrzeuglängsrichtung
schleifen; dann sind verbleibende kleine Schleifriefen hinterher im Decklack
kaum sichtbar.
Reinigen
Vor dem Spritzen muß die geschliffene Lackoberfläche sowie ein bis zwei
Handbreiten des umliegenden Lackes von Fett- und Silikonresten befreit werden.
Am besten eignet sich dazu Silikonentferner.
- Nach dem Schleifen Reparaturstelle sorgfältig reinigen und alle
angrenzenden Fahrzeugflächen mit Zeitungspapier und Klebeband ganz exakt
abkleben. Bei Lackierungen an den Kotflügeln ebenfalls die Reifen und die
Stoßdämpfer sorgfältig abkleben.
- Reparaturstelle möglichst immer so abkleben, daß die gespritzte Fläche
bis zur nächsten Zierleiste oder Karosseriekante reicht, da am Rand der
Abklebung ein Farb- grat entsteht. Falls ein annähernd fließender Übergang
zum Originallack unumgänglich ist, etwa zwei Handbreit um die
Reparaturstelle abkleben.
- Fußboden zur Staubbindung mit Wasser anfeuchten.
Lackieren
Damit beim Lackieren keine Probleme auftreten, sollte der zuvor aufgetragene
"Primer" vom gleichen Hersteller stammen wie der Spraydosenlack. Der Lack wirft
dann keine Blasen und schrumpft nicht.
Achtung: Es empfiehlt sich, den Lackiervorgang zunächst an einem
geeigneten Blech, zum Beispiel einem alten Kotflügel, zu üben.
- Zum Lackieren muß das zu lackierende Teil trocken und staubfrei sein.
Wenn möglich, mit Preßluft abblasen.
- Fußboden zur Staubbindung mit Wasser anfeuchten.
- Reparaturstelle über die zu lackierende Fläche hinaus mit
Silikonentferner abreiben. Noch optimaleren Haftgrund für den Decklack
erhält man durch Abreiben der gereinigten Fläche mit silikonfreier
Polierpaste.
- Spraydose vor Gebrauch wenigstens 3 bis 5 Minuten lang intensiv
schütteln, sonst bilden sich auf dem Blech Lacknasen.
- Bei Metalliclack anschließend etwas Farbe auf einen Karton sprühen,
damit eventuell im Steigrohr abgesetzte Metallpartikel beseitigt werden.
- Große Flächen, ob senkrecht oder waagerecht, werden im "Kreuzgang"
gespritzt: Man beginnt außerhalb der Fläche und schwenkt den Spritzstrahl
außerhalb in die andere Richtung
- Kleine Stellen spiralförmig von außen nach innen besprühen, damit ein
unnötig großes Sprühnebelfeld vermieden wird.
- Spraydose mit gleichbleibender Geschwindigkeit und gleichmäßigem Abstand
über die Oberfläche führen. Der richtige Abstand liegt bei etwa 25 cm.
- Soll der Lacküberzug möglichst übergangslos zum gesunden Lack
aufgetragen werden: Das gelingt am besten, wenn man ihn in mindestens vier
sich überlappenden Spritzgängen aufträgt. Jeder einzelne Auftrag sollte den
vorhergehenden Lackauftrag um zwei bis drei Zentimeter vergrößern.
Achtung: Wird aus nächster Nähe gesprüht oder ist die Sprühbewegung
zu langsam beziehungsweise von wechselnder Geschwindigkeit, treten sogenannte
Lacknasen auf. Das heißt, der Lack läuft an einigen Stellen herunter, weil dort
zuviel Farbe auf einmal aufgespritzt wurde. Ebenso verhält es sich, wenn die
Richtungsänderungen beim Sprühvorgang nicht über der abgedeckten Fläche
durchgeführt werden.
Der Spritzvorgang ist mit ca. öminütigen Pausen, zum Abdunsten des
Lösungsmittels, so oft zu wiederholen, bis der Lack eine ausreichende Deckung
erreicht hat. Besonders Metallic-Lack auch zwischen den einzelnen Spritzgängen
aufschütteln, da sich die Metallic-Partikel schnell absetzen.
Achtung: Bei Metallic-Lack ist eine Farbübereinstimmung mit dem
Original-Lack nur schwer möglich. Die Pigmentierung (Verteilung der
Aluminium-Partikel) wird gleichmäßiger, wenn der letzte Spritzgang aus etwa 30
cm statt 25 cm erfolgt. Mit dieser Technik ist auch eine gewisse
Farbtonangleichung möglich: Langsame Flandbewegung und damit satter Auftrag
macht dunkler, nach schnellerem Überspritzen scheint Metalliclack dagegen
heller.
- Bei Metallic-Lackierungen den Basis-Metallic-Lack mit einem
Klarlacküberzug versehen, erst danach bekommt der Metallic-Lack seinen
Glanz. Gespritzt wird wieder mindestens drei- bis viermal dünn, wobei
jedesmal dazwischen eine Ablüftpause von einigen Minuten eingehalten werden
muß. Vor dem ersten Aufträgen soll der Basislack mindestens 30 Minuten
abgelüftet sein. Der Klarlack hat den neuen Basislack um etwa eine
Flandbreit zu überlappen, das Abdeckpapier ist vorher entsprechend zu
erweitern.
- Düsen der Spraydosen freisprühen. Dazu Dose auf den Kopf stellen und so
lange sprühen, bis keine Farbe mehr kommt.
- Sofort nach Abschluß der Lackierarbeiten alle Abdeckungen abziehen.
Dadurch kann, falls bis zur Abdeckung gespritzt wurde, der nasse Lack am
Übergang verlaufen.
Gespritzte Fläche trocknen lassen. Der Trocknungsvorgang läßt sich mit einer
Heizsonne oder einer starken Fotolampe beschleunigen. Achtung: Kein
Gebläse-Heizgerät verwenden, dadurch würden aufgewirbelte Staubpartikel gegen
den frischen Lack geblasen.
Nach dem Aushärten der Farbe, nach mindestens 48 Stunden, Sprühnebel auf den
angrenzenden Flächen mit einem milden Poliermittel und einem Wattebausch
vorsichtig abtragen. Dabei nur in Fahrzeug-Längsrichtung polieren.
Kleine Dellen können mit einem Ausbeulhammer sowie einem passenden Handamboß
ausgebeult werden. Bei Rostlöchern in der Karosserie empfiehlt es sich, das Teil
je nach Schadensumfang ...
Für die Heizung wird die Frischluft von außen unterhalb der Windschutzscheibe
angesaugt und über das Gebläse in den Fahrzeuginnenraum gedrückt. Die Luft
durchströmt ...
Siehe auch:
Bremsflüssigkeitsstand/ Warnleuchte prüfen
Der Vorratsbehälter für die Bremsflüssigkeit befindet sich im Motorraum. Er
hat zwei Kammern, je eine für jeden Bremskreis. Der Schraubverschluß hat eine
Belüftungsbohrung, die nicht verstopft sein darf.
Der Vorratsbehälter ist durchscheinend, so daß ...