Reparaturanleitung - Fiat Cinquecento: Motor aus-und einbauen
Der Motor wird mit angeflanschtem Getriebe nach unten ausgebaut. Es empfiehlt
sich deshalb, auch das Kapitel "Getriebeausbau" zu lesen. Zum Ausbau werden
entweder eine Hebebühne oder eine Grube und ein Kran benötigt.
Abgas- und Ansaugkrümmer mit Einspritzeinheit und Generator bleiben am Motor
angebaut. Vor der Montage im Motorraum sind die Kotflügel mit Decken zu schützen.
Je nach Baujahr und Ausstattung können die elektrischen Leitungen
beziehungsweise Unterdrück- oder Kühlmittelschläuche unterschiedlich im
Motorraum verlegt sein. Da im einzelnen nicht auf jede Variante eingegangen
werden kann, empfiehlt es sich, die jeweilige Leitung mit Tesaband zu
kennzeichnen, bevor sie abgezogen wird.
Schläuche sind in der Regel mit Klemmschellen gesichert. In diesem Fall
Klemmschellen mit Seitenschneider durch- schneiden und beim Einbau durch
Schraubschellen ersetzen. Dabei darauf achten, daß Schrauben und Schellen nicht
mit umliegenden Bauteilen in Berühung kommen. Vorwiegend Kühlmittelschläuche
sind mit Federbandschellen befestigt. Die beiden Enden der Schelle mit
Spezialzange, zum Beispiel HAZET 798-5, zusammendrücken und Schelle
zurückschieben. Es geht auch mit einer Wasserpumpenzange, aber die Handhabung
ist etwas schwieriger.
Ausbau
- Motorhaube ausbauen, siehe Seite 139.
- Batterie-Massekabel (-) abklemmen. Achtung: Dadurch werden elektronische
Speicher gelöscht, wie zum Beispiel der Radiocode. Hinweise im Kapitel "Batterie
aus- und einbauen" beachten. -
- Warmluftschlauch -1- am Warmluftblech des Abgaskrümmers abziehen.
- Luftfilter -6- abschrauben.
- Luftansaugstutzen -2- am vorderen Abschlußblech herausziehen.
- Kurbelgehäuse-Entlüftungsschläuche -3- am Zylinderkopfdeckel und -4- am
Drosselklappenteil abziehen.
- Vorvolumenkammer -5- abschrauben.
- Luftfilter -6- mit sämtlichen angeschlossenen Schläuchen herausnehmen.
- Kühlmittel ablassen und auffangen. Dazu Verschlußdeckel am
Ausgleichbehälter abschrauben. Geeignetes Gefäß unter Kühler stellen und
unteren Kühlmittelschlauch abziehen.
- Heizungsschlauch -1- und Kühlmittelschlauch -2- vom Kühlmittelstutzen
-3- abziehen.
- Elektrische Leitung -4- vom Temperaturgeber abziehen.
- Kraftstoffzulaufleitung -5- und Rücklaufleitung -6- mit Tesaband
markieren und abziehen. Auslaufenden Kraftstoff mit dickem Lappen auffangen.
Kraftstoffleitungen mit einem Stopfen verschließen. Dazu kann beispielsweise
eine Schraube mit geeignetem Durchmesser in das jeweilige Schlauchende
gesteckt werden.
- Unterdruckschläuche für Benzindämpfe -7- und Druckfühler -8- nach
Markierung am Drosselklappenteil abziehen. Vor dem Abziehen Schläuche und
Anschlüsse mit Tesaband markieren, damit keine Verwechslungen auf- treten.
- Stecker -9- vom Temperaturgeber am Zylinderkopf abziehen.
- Elektrische Leitungen von Drosselklappen-Poteniometer -10-,
Leerlaufsteller-11- und Einspritzventil abziehen.
- Unterdruckschlauch für Bremskraftverstärker abziehen.
- Gaszug am Drosseltklappenteil aushängen und zur Seite legen, siehe Seite
70.
- Kabelstecker für Lambdasonde trennen. 0,9-l-Motor: unterhalb des Motor-Steuergerätes,
1,1 -I-Motor: unterhalb der Zündspulen.
- Elektrische Leitungen Klemme 30 am Anlasser abschrauben -1- und Klemme
50 abziehen -2-.
- Kühlmittelschläuche an der Kühlmittelpumpe abziehen.
- Kabel für Rückfahrscheinwerfer am Getriebe abziehen.
- Kupplungszug -B- am Hebel abschrauben -A- und am Getriebehalter -D-
herausziehen.
- 0,9-l-Motor: Tachowelle an der Spritzwand trennen. 1,1-1- Motor:
Tachowelle mit Überwurfmutter am Getriebe abschrauben.
- Wähl- und Schaltseilzüge von den Hebeln am Getriebe abdrücken.
- Halteklammern für die Befestigung der Schaltseilzüge abziehen. Seilzüge
komplett mit Gangwähl- und -Schaltstangen abnehmen und zur Seite legen.
- Massekabel an der rechten Stirnseite des Motorblocks und am
Kühlmittelstutzen abschrauben.
- Elektrische Steckverbindung für OT- und Drehzahlfühler trennen.
- Vordere Achsmuttern lösen. Achtung: Dabei muß das Fahrzeug auf dem Boden
stehen, siehe auch Seite 100.
- Stellung der Vorderräder zur Radnabe mit Farbe kennzeichnen. Dadurch
kann das ausgewuchtete Rad wieder in derselben Position montiert werden.
Radschrauben bei auf dem Boden stehendem Fahrzeug lösen. Fahrzeug vorn
aufbocken und Vorderräder abnehmen.
- Untere Keilriemen-Abdeckung abschrauben. Dazu Schraube -1- im Radhaus
herausdrehen, dabei Mutter -
2- gegenhalten. Anschließend 2 Kreuzschlitzschrauben -
3- herausdrehen.
- Aktivkohlebehälter ausbauen, siehe Seite 72.
- Innenkotflügel im vorderen rechten Radkasten abschrauben und
herausnehmen.
- Vorderes Abgasrohr ausbauen, siehe Seite 84.
- Achsmuttern abschrauben.
- Achsschenkel vom Stoßdämpfer abschrauben und zur Seite schwenken.
- Gelenkwellen aus den Radnaben ziehen. Dazu Gelenkwellen festhalten,
Achsschenkel mit der anderen Hand nach außen drücken. Sitzen die
Gelenkwellen fest in ihren Verzahnungen, handelsüblichen Ausdrücker
verwenden, siehe Seite 100.
Achtung: Damit die Gelenkwellen nicht aus dem Getriebe fallen und
auch nicht zu stark angewinkelt werden, diese mit Draht am Aufbau aufhängen.
- Motor anseilen. Dazu geeignetes Seil oder eine Kette an die 3
Aufhängeösen des Motors einhängen. 2 Ösen befinden sich rechts und links
vorn, eine Öse -3- hinten in der Mitte des Motors. Motor mit Werkstattkran
leicht anheben.
- Befestigungsschrauben für die 3 Motorlager abschrauben.
- Prüfen, ob sämtliche Schläuche und Leitungen vom und zum Motor abgebaut
sind.
- Motor langsam ablassen und mit einem Rollbrett unter dem Fahrzeug
herausfahren.
Achtung: Der Motor muß beim Ablassen sorgfältig geführt
werden, um Beschädigungen an Motor und Aufbau zu vermeiden.
Gegebenenfalls Motor vom Getriebe trennen
- Getriebestützbügel zwischen Motor- und Getriebegehäuse abschrauben.
- Kupplungsabdeckblech unten am Getriebeflansch abschrauben.
- Anlasser abschrauben.
- Verbindungsschrauben Motor/Getriebe herausdrehen.
- Getriebe mit Montierhebel vom Motor abdrücken.
Einbau
- Motorlager, Kühlmittel-, Öl- und Kraftstoffschläuche auf Porosität oder
Risse prüfen, falls erforderlich erneuern.
- Kupplungsausrücklager auf leichten Lauf und Ausrückhebel auf
Leichtgängigkeit prüfen, gegebenenfalls ersetzen, siehe Seite 87.
- Kupplungs-Mitnehmerscheibe auf ausreichende Belagdicke sowie
Belagzustand prüfen. Bei fortgeschrittenem Verschleiß beziehungsweise hoher
Kilometerleistung, Kupplung komplett austauschen.
- Verzahnung der Kupplungswelle reinigen und mit MoS2- Schmierfett leicht
schmieren.
- Verbindungsschrauben Motor/Getriebe einsetzen und abwechselnd mit 35 Nm
festschrauben.
- Anlasser einbauen, siehe Seite 176.
- Kupplungsschutzblech und Getriebestützbügel anschrauben.
- Motor und Getriebe mit Werkstattkran vorsichtig von unten in den
Motorraum einführen. Beim Hochheben darauf achten, daß der Motor sorgfältig
geführt wird, um Beschädigungen am Aufbau zu vermeiden.
- Motorlager an der Karosserie mit 25 Nm anschrauben.
- Falls erforderlich, Motorlagerung einrichten. Dazu Schrauben und Muttern
der Motorlager lösen. Motor durch Schüttelbewegungen spannungsfrei
einrichten. Anschließend Schrauben und Muttern mit 50 Nm festziehen.
- Seil für Motoraufhängung abnehmen.
- Gelenkwellen einbauen, siehe Seite 100.
- Federbein mit neuen selbstsichernden Muttern und 110 Nm am Achsschenkel
anschrauben. Bremsschlauch in den Halterungen am Federbein verlegen.
- Vorderes Abgasrohr einbauen, siehe Seite 84.
- Innenkotflügel in den vorderen rechten Radkasten ersetzen und
anschrauben.
- Keilriemenabdeckung anschrauben.
- Aktivkohlebehälter einbauen, siehe Seite 72.
- Vorderräder so ansetzen, daß die beim Ausbau angebrachten Markierungen
übereinstimmen. Vorher Zentriersitz der Felge an der Radnabe mit
Wälzlagerfett leicht einfetten. Räder anschrauben. Fahrzeug ablassen und
Radschrauben über Kreuz mit 90 Nm festziehen.
- Elektrische Steckverbindung für OT- und Drehzahlfühler zusammenstecken.
- Massekabel an Motorblock und Kühlmittelstutzen anschrauben.
- Schaltzüge am Getriebe einclipsen, Sicherungsklammern am Widerlager
aufstecken.
- Tachowelle verbinden bzw. anschrauben.
- Gaszug einhängen, siehe Seite 70.
- Kupplungszug einhängen, einstellen siehe Seite 88.
- Sämtliche elektrischen Leitungen, Kühlmittel- und Kraftstoffschläuche
entsprechend den angebrachten Markierungen anschließen. Schläuche mit
Schellen sichern. Elektrische Leitungen mit Kabelbindern fixieren.
- Unterdruckschläuche für Bremskraftverstärker, Benzindämpfe und
Druckfühler nach Markierung aufstecken.
- Stecker für Lambdasonde zusammenfügen.
- Ölstand in Motor und Getriebe prüfen, gegebenenfalls auffüllen.
- Kühlmittel auf Gefrierschutz prüfen und auffüllen, siehe Seite 53.
- Luftfilter einbauen, Schläuche aufschieben.
- Batterie-Massekabel (-) anklemmen.
- Zeituhr einstellen.
- Diebstahlcode für Radio eingeben.
- Motorhaube einbauen, siehe Seite 139.
- Motor auf Betriebstemperatur bringen, Kühlmittelstand überprüfen und
sämtliche Schlauchanschlüsse auf Dichtheit prüfen.
- Spur einstellen lassen, siehe Seite 112.
Hydrostößel
Ventil
Zündkerze
Magnetschalter
Anlasser
Pleuel
Kurbelwelle
Kühlmittelpumpe
Ölwanne
Einspritzeinheit
Kipphebel
Zylinderkopfdeckel
S ...
Zylinderkopfdeckel
Dichtung
Kipphebelwellen-Lagerbock
Kipphebel
Ventileinstellschraube
Ventilstößel
Ventilkeile
Ventilteller
Ventilfedern
Ventil
Zylinderkopf
Zyli ...
Siehe auch:
Fehlersuche in der elektrischen Anlage
Beim Aufspüren eines Defekts in der elektrischen Anlage ist es wichtig,
systematisch vorzugehen. Dies gilt sowohl beim Überprüfen von ausgefallenen
Glühlampen wie auch bei nicht laufenden Elektromotoren.
Der erste Schritt ist immer die Überprüfung der Sicherung, ...